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Oktober 2024

Liebe Spender, Spenderinnen und Freunde

 

Sintflutartige Regenfälle und schwere Überschwemmungen haben in weiten Teilen Nigers schwere Schäden angerichtet. Wochenlang standen Strassen unter Wasser, Brücken wurden weggespült. Die Verbindungsstrasse von Niamey nach Agadez war lange nicht passierbar. Über 6’000 Menschen verloren wegen des starken Regens ihre Häuser, ihre Nutztiere sowie die lebenswichtige nächste Ernte. Für die Nomaden wird es länger dauern, bis ihre Herden wieder die übliche Grösse erreicht haben. Niger leidet besonders stark unter der Klimaerwärmung, die Auswirkungen sind in allen Bereichen des Lebens spürbar.


Nomadenschule "Alamad"

 

Die zahlreichen Überschwemmungen haben die Regierung dazu veranlasst, den Beginn des Schuljahres auf Ende Oktober zu verschieben, da viele Schulen beschädigt wurden.
Auch hier haben die Regenfälle Schäden am Mauerwerk verursacht, welche nun ausgebessert und geflickt werden.

Hamadan Moussa und Moctar Mohamed haben die Prüfungen mit Bravour bestanden und können somit ins Collège wechseln – wir sind stolz, den beiden Schülern diese Chance ermöglicht zu haben.


 

Die von den Fluten betroffenen Familien in der Umgebung der Schule, haben oftmals ihre Existenzgrundlage verloren – sei es in Form ihrer Tiere oder ihres Hauses. Wir haben versucht, die schlimmste Zeit mit Nahrungsmittelhilfen zu überbrücken, auch wenn die Preise sämtlicher Lebensmittel während dieser Zeit um mehr als 30% anstiegen.


Es vergingen einige Wochen, bis die «grossen» Organisationen vor Ort waren. Wir taten unser Bestes!


Brunnenbau "Ehizi"

 Dieser Brunnen wurde von den Tuareg neu gegraben, da in der nahen Umgebung keinerlei Wasserversorgung in nützlicher Frist zu erreichen war.

Der Grundwasserspiegel in dieser Gegend befindet sich bei 18-25 Metern, so konnte dieses Projekt gut realisiert werden. Zudem gab es keinerlei festere Gesteinsschichten, welche die Grabungsarbeiten verunmöglicht hätten.


Sobald die benötigten Materialien vor Ort waren, fing das eingespielte Team mit dem Aufbau an. Bei diesen Arbeiten kam ebenfalls ein Eselskarren der Frauen zum Zuge.

6 Betonringe schützen nun diesen neuen Brunnenschacht und die Tuareg Nomaden sind mehr als froh um diese Möglichkeit der Wasserversorgung.

Kosten: CHF 3‘100.-


Brunnensanierung "Bourette"

Der obere Brunnenrand ist schon vor Jahren eingebrochen und Wasser zu schöpfen wurde für die Tuareg immer gefährlicher.

 

Nach der Besichtigung durch Embelwa fiel die Entscheidung zur Sanierung relativ rasch.

Trotzdem vergingen einige Wochen, bis wir mit der Sanierung beginnen konnten.


Obwohl die ECOWAS (westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft) ihre Sanktionen aus humanitären Gründen aufgehoben hat, ist die Versorgungslage in gewissen Teilen Nigers ein Jahr nach dem Putsch nicht besser geworden. Auch wir spüren die damit einhergehenden Schwierigkeiten deutlich bei unseren Projekten. Die Märkte sind leergefegt und es dauert seine Zeit, das Gewünschte zu organisieren und den passenden Transport dazu. Genauso verhält es sich mit Baumaterialen wie Zement, Armierungseisen oder sonstigem Werkzeug.

 

Das sind einige der Gründe, wieso sich die Brunnensanierungen – auch bei weniger tiefen Brunnen – verteuert haben.

Kosten: CHF 3‘050.-


Rückblick auf unsere Arbeit und deren Nutzen

Als kleiner Hilfsverein nehmen wir uns immer wieder die Zeit um zu reflektieren, wie sinnvoll unsere Arbeit ist und ob wir das Richtige machen. Seit 21 Jahren unterstützen wir die Tuareg und gerade in dieser Tätigkeit sind Träumereien definitiv fehl am Platz.

Brunnenprojekte sind unsere Stärke, so können wir auf 65 sanierte bzw. gebaute Brunnen zurückblicken. Wenn wir nun vom Sinn unseres Einsatzes sprechen, so sind wir überzeugt, dass diese Projekte einen grossen Nutzen für einen weiten Umkreis haben. Somit werden wir diese auch weiterhin im Fokus haben.
Neben der direkten Wassernutzung aus den Brunnenprojekten bieten wir eine geregelte Beschäftigungsmöglichkeit für die Arbeiter. Die Struktur der afrikanischen Agrar- und Ernährungswirtschaft bietet keinerlei ausreichende Beschäftigungsmöglichkeit. So arbeiten drei Viertel aller Berufstätigen in der Subsahara in informellen Arbeitsverhältnissen, zum Teil unter sehr schlechten Bedingungen. Viele Menschen erhalten keinen angemessenen Lohn für ihre geleistete Arbeit. Somit sichern wir durch unsere Projekte auch die Existenz der Familien unserer Arbeiter, was für uns genauso wichtig ist.

Natürlich lief in all diesen Jahren nicht immer alles rund und oftmals waren Geduld und Flexibilität gefragt. Doch wichtig für uns ist die gute Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Tuareg vor Ort und dass wir einen nachhaltigen Nutzen für die lokale Bevölkerung schaffen.
In diesem Sinne – gehen wir den Weg gemeinsam weiter! Herzlichen Dank allen Involvierten, ob in der Schweiz oder im Niger.




Mai 2024

Liebe Spender, Spenderinnen und Freunde


Nach dem Putsch ist in Niger nichts mehr so wie es war. Die Militärregierung hat fast alle demokratisch gewählten Funktionsträger ausgetauscht. Die Wirtschaft leidet unter dem Embargo, die Preise für Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs haben sich verdoppelt. Glücklich können sich diejenigen schätzen, die einen Job haben und deren Lohn regelmässig bezahlt wird. Der grossen Mehrheit aber bleibt nichts anderes übrig, als sich mit den neuen Machthabern zu arrangieren – und auf bessere Zeiten zu hoffen...
Unsere Projekte im Landesinneren, über 1'000 km vom Machtzentrum Niamey entfernt, laufen zum Glück wie gewohnt weiter. Unsere Arbeit wird von den neuen Verantwortlichen bis dato nicht behindert. Mit unseren Leuten vor Ort stehen wir in regelmässigem telefonischen Kontakt. Die Kommunikation und der Bilderaustausch dank Handyempfang und Internet hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert.


Grundschule „Gougaram“

Der Direktor der Schule hat uns um Hilfe gebeten. Im 2012 bauten wir einen Mehrzweckraum für die Schulkinder. Dort können sie ihre Mahlzeiten einnehmen und den Kinder, welche im Internatsbetrieb eingegliedert sind, dient er als Schlafraum.
Neben den einigen fehlenden Nahrungsmitteln, habe wir 8 Betten plus Matratzen finanziert. So haben alle Kinder ein passendes Nachtlager, ohne am Boden schlafen zu müssen.


Kosten CHF 850.-


Brunnenbau "Rhissa"

Dieser alte Brunnen wurde im Laufe der Jahre mit einer hohen Sandschicht zugedeckt und musste oftmals ausgegraben werden, um überhaupt Wasser schöpfen zu können.
Mit einem höheren Aufbau aus Betonringen, wollen wir das Zuwehen in Zukunft vermeiden. So kann dieser Brunnen von allen ohne Probleme genutzt werden.


 

Die ersten Ringe sind eingebaut, das Grundwasser drückt schon in die Höhe und zeigt, dass die vorangegangenen Grabungs- und Reinigungsarbeiten erfolgreich waren.


 

Nach 4 Wochen sind die Bauarbeiten beendet, die Zugvorrichtung einbetoniert und der Brunnenschacht hinterfüllt.


Mohamed Rhissa und seine Familie bedankt sich bei allen Spendern für diese Hilfe.


Kosten: CHF 3‘180.-


Brunnensanierung "Harouna"

Im März ging es im gleichen Atemzug mit der nächsten Brunnensanierung weiter. Unser Maurer Affano war schon vor Ort, Embelwa organisierte all die benötigten und fehlenden Materialien. Bei diesem Brunnen musste man zuerst tiefer graben, da der Grundwasserspiegel in den letzten Jahren gesunken ist.
Auch hier kam die Dieselpumpe zu Einsatz, damit Affano die Ringe überhaupt setzen konnte und der Beton gut austrocknet.
 


 

 

Nach Abschluss der Betonarbeiten ging es noch ans Aufräumen, Planieren und Beschaffen einer passenden Zugvorrichtung.

 

Kosten CHF 2‘500.-


16. Mitgliederversammlung

Mitte April fand in Pfäffikon unsere GV in kleinem Rahmen statt. Die Diashow informierte über unsere Arbeit, Kosten und Pläne. Das Interesse war gross und anschliessend durften wir noch etliche Fragen beantworten. Wir wurden von rund 60 Spendern, Mitgliedern und Gönnern wiederum grosszügig unterstützt. Dass alle Beträge am richtigen Ort ankommen und auch viel bewirken, davon war jeder überzeugt.


Erfolgsrechnung 2023
                                                               2023                  2022
Vereinsvermögen per 31.12.   CHF       11‘938.-              9‘816.-
Total Ertrag                              CHF       37‘142.-            27‘562.-
Total Aufwand                          CHF       35‘020.-            30‘864.-



Januar 2024

Liebe Spender, Spenderinnen und Freunde

 

Trotz der immer noch angespannten Lage nach dem Putsch, warten auch in diesem Jahr grosse und kleine Aufgaben auf uns. Lasst uns hoffen, dass wir sie wiederum mit viel Engagement und Freude bewältigen können.

 

Erfolgreich zu sein setzt zwei Dinge voraus:
Klare Ziele und den brennenden Wunsch, sie zu erreichen.


Frauenprojekt "Toudou"

Die Frauenkooperation von Agadez produzierte so gut es ihre finanziellen Verhältnisse zuliess, Matten und Batiktücher für den lokalen Markt. Die schwierige Wirtschaftslage ist auch für sie eine grosse Herausforderung – mit dem Erlös, erwerben sie Alltagsgegenstände, damit die Familien der Region das Nötigste vor Ort kaufen können, ohne den langen Weg in die Stadt machen zu müssen.
Der soziale Aspekt des Projektes war für die Frauen dafür umso wichtiger. Wir unterstützen ihre Bemühungen mit CHF 500.-


Brunnenbau "Mouhamed"

Der alte Brunnen ist durch das Absinken des Grundwasserspiegels ausgetrocknet und die Familie und die Nomaden mussten eine weite Strecke bis zum nächsten Brunnen zurücklegen. Nachdem man eine Fachperson kontaktiert hatte, wurde an der bezeichneten Stelle ein neuer, tieferer Brunnen bis 5 Meter unter die wasser-führende Schicht gegraben.
Anschliessend musste man mehrere Tage warten, um zu sehen, wie weit das Wasser ansteigt, oder ob man noch einige Meter tiefer graben muss.


 

Ist die richtiger Tiefe erreicht, fängt der Aufbau mit den Betonringen an. Während der Montage der Ringe, wird das einlaufende Wasser permanent mit einer Dieselpumpe abgesaugt. Nur so kann unser Maurer Affano und seine Crew arbeiten und der Beton kann austrocknen.


 

Dieses abgepumpte, noch sandige Wasser wird für die Tränkung der Tiere verwendet. Die Tuareg haben ihnen ein grosses Bassin gegraben, der Rest füllen sie in Fässer und Kanister ab. Ebenfalls wird es für das Mischen des Betons benützt.


 

 

Auch hier kommt der ENMIGRAW Eselskarren der Frauen zum Zuge. Mit ihm werden Sand und Steine an die Baustelle geführt, damit die fertigen Stützringe hinterfüllt werden können.


 

Sobald alles gut getrocknet ist, macht sich Affano an den Aufbau und das Zementieren der Brunnenumrandung.

Mouhamed und seine Familie bedanken sich bei allen, die mit ihren Spenden diesen für sie so wichtigen Brunnen finanziert haben.

 

Kosten: CHF 5‘180.-


Nomadenschule "Alamad"

Nachdem wir uns im letzten Schuljahr etliche Male beim Bildungsministerium über die zahlreiche, manchmal wochenlange Abwesenheit des „alten“ Lehrers beschwert hatten, wurde uns zur Eröffnung im Oktober ein neuer Lehrer zugewiesen. Er kommt aus In Gall und ist sehr motiviert, den 25 Kindern alles beizubringen. Auch mit den diversen Familien versteht es sich gut, da er Tamaschek spricht. So konnte er direkt in das renovierte Zimmer einziehen. Alle sind glücklich, besonders da der Schulbetrieb wieder reibungslos funktioniert.


Nahrungsmittel für Nomadenschule "Aragh"

Nachdem uns der Hilferuf des Direktors von „Aragh“ erreichte, organisierten wir in Agadez diverse Nahrungsmittel. Durch diese Unterstützung – die wir schon seit einigen Jahren bei Bedarf leisten – können die Kinder weiterhin zur Schule gehen. Die Kantine bleibt offen und die täglichen zwei warmen Mahlzeiten sind gesichert. Natürlich haben sich die Eltern der Schüler auch an der Finanzierung beteiligt. Jeder hat gegeben, was für ihn möglich war.

 

Kosten: CHF 1‘000.-


Nahrungsmittel für Grundschule "Gougaram"

Auch in dieser Schule verbessern wir die Verpflegungssituation jedes Jahr mit Milch, Fleisch, Gemüse und anderen benötigten Nahrungsmittel. Chronische Fehlernährung ist häufig auf den ersten Blick nicht sichtbar, macht sich aber durch Einschränkung körperlicher und geistiger Aktivitäten bemerkbar. Wir versuchen dem entgegenzuwirken.

Eltern sowie Direktor loben unseren Einsatz für die Schüler und wir werden weiterhin mit 2‘000.- jährlich die Schulküche unterstützen.