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Liebe Spender, Spenderinnen und Freunde

 

Sintflutartige Regenfälle und schwere Überschwemmungen haben in weiten Teilen Nigers schwere Schäden angerichtet. Wochenlang standen Strassen unter Wasser, Brücken wurden weggespült. Die Verbindungsstrasse von Niamey nach Agadez war lange nicht passierbar. Über 6’000 Menschen verloren wegen des starken Regens ihre Häuser, ihre Nutztiere sowie die lebenswichtige nächste Ernte. Für die Nomaden wird es länger dauern, bis ihre Herden wieder die übliche Grösse erreicht haben. Niger leidet besonders stark unter der Klimaerwärmung, die Auswirkungen sind in allen Bereichen des Lebens spürbar.


Nomadenschule "Alamad"

 

Die zahlreichen Überschwemmungen haben die Regierung dazu veranlasst, den Beginn des Schuljahres auf Ende Oktober zu verschieben, da viele Schulen beschädigt wurden.
Auch hier haben die Regenfälle Schäden am Mauerwerk verursacht, welche nun ausgebessert und geflickt werden.

Hamadan Moussa und Moctar Mohamed haben die Prüfungen mit Bravour bestanden und können somit ins Collège wechseln – wir sind stolz, den beiden Schülern diese Chance ermöglicht zu haben.


 

Die von den Fluten betroffenen Familien in der Umgebung der Schule, haben oftmals ihre Existenzgrundlage verloren – sei es in Form ihrer Tiere oder ihres Hauses. Wir haben versucht, die schlimmste Zeit mit Nahrungsmittelhilfen zu überbrücken, auch wenn die Preise sämtlicher Lebensmittel während dieser Zeit um mehr als 30% anstiegen.


Es vergingen einige Wochen, bis die «grossen» Organisationen vor Ort waren. Wir taten unser Bestes!


Brunnenbau "Ehizi"

 Dieser Brunnen wurde von den Tuareg neu gegraben, da in der nahen Umgebung keinerlei Wasserversorgung in nützlicher Frist zu erreichen war.

Der Grundwasserspiegel in dieser Gegend befindet sich bei 18-25 Metern, so konnte dieses Projekt gut realisiert werden. Zudem gab es keinerlei festere Gesteinsschichten, welche die Grabungsarbeiten verunmöglicht hätten.


Sobald die benötigten Materialien vor Ort waren, fing das eingespielte Team mit dem Aufbau an. Bei diesen Arbeiten kam ebenfalls ein Eselskarren der Frauen zum Zuge.

6 Betonringe schützen nun diesen neuen Brunnenschacht und die Tuareg Nomaden sind mehr als froh um diese Möglichkeit der Wasserversorgung.

Kosten: CHF 3‘100.-


Brunnensanierung "Bourette"

Der obere Brunnenrand ist schon vor Jahren eingebrochen und Wasser zu schöpfen wurde für die Tuareg immer gefährlicher.

 

Nach der Besichtigung durch Embelwa fiel die Entscheidung zur Sanierung relativ rasch.

Trotzdem vergingen einige Wochen, bis wir mit der Sanierung beginnen konnten.


Obwohl die ECOWAS (westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft) ihre Sanktionen aus humanitären Gründen aufgehoben hat, ist die Versorgungslage in gewissen Teilen Nigers ein Jahr nach dem Putsch nicht besser geworden. Auch wir spüren die damit einhergehenden Schwierigkeiten deutlich bei unseren Projekten. Die Märkte sind leergefegt und es dauert seine Zeit, das Gewünschte zu organisieren und den passenden Transport dazu. Genauso verhält es sich mit Baumaterialen wie Zement, Armierungseisen oder sonstigem Werkzeug.

 

Das sind einige der Gründe, wieso sich die Brunnensanierungen – auch bei weniger tiefen Brunnen – verteuert haben.

Kosten: CHF 3‘050.-


Rückblick auf unsere Arbeit und deren Nutzen

Als kleiner Hilfsverein nehmen wir uns immer wieder die Zeit um zu reflektieren, wie sinnvoll unsere Arbeit ist und ob wir das Richtige machen. Seit 21 Jahren unterstützen wir die Tuareg und gerade in dieser Tätigkeit sind Träumereien definitiv fehl am Platz.

Brunnenprojekte sind unsere Stärke, so können wir auf 65 sanierte bzw. gebaute Brunnen zurückblicken. Wenn wir nun vom Sinn unseres Einsatzes sprechen, so sind wir überzeugt, dass diese Projekte einen grossen Nutzen für einen weiten Umkreis haben. Somit werden wir diese auch weiterhin im Fokus haben.
Neben der direkten Wassernutzung aus den Brunnenprojekten bieten wir eine geregelte Beschäftigungsmöglichkeit für die Arbeiter. Die Struktur der afrikanischen Agrar- und Ernährungswirtschaft bietet keinerlei ausreichende Beschäftigungsmöglichkeit. So arbeiten drei Viertel aller Berufstätigen in der Subsahara in informellen Arbeitsverhältnissen, zum Teil unter sehr schlechten Bedingungen. Viele Menschen erhalten keinen angemessenen Lohn für ihre geleistete Arbeit. Somit sichern wir durch unsere Projekte auch die Existenz der Familien unserer Arbeiter, was für uns genauso wichtig ist.

Natürlich lief in all diesen Jahren nicht immer alles rund und oftmals waren Geduld und Flexibilität gefragt. Doch wichtig für uns ist die gute Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Tuareg vor Ort und dass wir einen nachhaltigen Nutzen für die lokale Bevölkerung schaffen.
In diesem Sinne – gehen wir den Weg gemeinsam weiter! Herzlichen Dank allen Involvierten, ob in der Schweiz oder im Niger.