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Liebe Spenderinnen, Spender und Freunde

Bis jetzt scheint dieses Jahr – nicht nur in Europa – von Schicksalsschlägen grösseren Ausmasses geprägt zu sein. Selbst in der Wüstenstadt Agadez prasselte einer der stärksten Regenfälle seit Jahren vom Himmel. Bereits im zweiten Jahr in Folge wird diese Region von derart schweren Niederschlägen heimgesucht. Da wie in vielen Städten der Sahelzone die meisten Häuser in traditioneller Lehmbauweise errichtet sind, richtete der Regen auch dort großen Schaden an und zerstörte zahlreiche Häuser. Die Bevölkerung berichtet, dass es derart heftige Überschwemmungen früher nicht gab und nun auch die Wüstenregionen davon betroffen seien. Gemäss den Berichten aus Talak, regnet es weiterhin unregelmässig – ungewöhnlich für dieser Jahreszeit.


Grundschule "Gougaram"

In 2012 bauten wir einen grossen Aufenthalts- und Mehrzweckraum, wo die Schüler ihre Mahlzeiten einnehmen können. Winter wie Sommer dient er als Schutz und gleichzeitig auch als Lager für die Schullebensmittel. Zum ersten Mal seit der Errichtung wurde das Dach durch die starken Regenfälle in Mitleidenschaft gezogen und ein Teil stürzte ein.


 

 

Etwa 120 Kinder lernen hier Rechnen, Schreiben und Lesen. Für einige ist der Weg zu ihren Familien zu weit und so funktioniert diese Schule auch wie ein Internat. Dieser Mehrzweckraum wird auch als Schlafraum genutzt und so ist dessen Instandstellung für uns erste Priorität.


Die für die Reparatur benötigten Bankoziegelsteine wurden schon geformt und liegen zum Trocknen im Raum. Um das Dach neu einzudecken braucht es Dumpalmenmatten, feste Plastikbahnen, starke Euphorbienstämme und Sand. Die benötigten Matten kaufen wir bei den Frauen, der Rest organisiert Embelwa in Arlit.

Wir hoffen, dass der Raum bald wieder für die Schüler zu benutzen ist.
Die Kosten bis jetzt betragen CHF 1‘050.-


Kleine Hilfe an zwei Schulen in der Region Agadez

 

 

Die Schule „Abzin“ hat uns angefragt, ob wir die Kosten für einen Wasserhahnen mit kleinem Fangbecken übernehmen würden. Bis jetzt mussten die Kinder ihre Wasserflaschen am weit entfernten Brunnen auffüllen. Die Leitungen waren da, leider nicht gewartet und marode.


 

 

Flicken/Ersetzen der Leitungen, Montage eines passenden Wasserhahnes und Erstellung einer kleinen Umfriedung. Die Kosten waren überschaubar und den Aufwand wert! Nun können die Kinder im Hof Wasser beziehen.


Letztes Jahr haben wir diese kleine Schule beim Aufbau des Klassenzimmers mit einem bescheidenen Beitrag finanziell unterstützt. Auch hier hat der starke Regen der Wetterseite des Klassenzimmers zugesetzt.
Beim Wandeinbruch in der Schule „Inebizguine“ wurde zum Glück niemand verletzt, doch hinterliess es nun Schüler, die den Winden und dem Staub ausgesetzt sind. Die Bankoziegelsteine sind schon vorbereitet und sobald unser Maurer in der Gegend ist, wird er die Wand ausbessern. So kann der Unterricht in Zukunft wieder an einem geschützten Ort stattfinden.
Kosten für beide Projekte CHF 950.-


Heuschreckenplage

Die Überschwemmungen im Niger und in der Sahelzone hatten zur Folge, dass sich die Heuschrecken explosionsartig vermehrten. Die Insekten greifen in den betroffenen Regionen Äcker und Weiden an, legen am Tag bis zu 60 km zurück und vertilgen die gleiche Menge Nahrung wie für ca. 35‘000 Menschen.

Zu den Verlusten der landwirtschaftlichen Ernte, die die Lebensgrundlage für viele Menschen bildet, kommen noch die Weideverluste für viele Viehhirten hinzu. Die Preise für Lebensmittel und Tierfutter sind stark gestiegen.

 

Um einer Hungersnot vorzugreifen, hat die Welthungerhilfe in Niamey Depots mit Lebensmittel, Saatgut und landwirtschaftlichen Produkten eingerichtet. Die Einrichtung von Futtermittelbanken ermöglicht es den Nomaden ihre Tiere in dieser Notzeit zu füttern. Wir hoffen, dass dieser vorausschauende Einsatz das Schlimmste abwenden kann.


Brunnensanierung

Einige Tuaregfamilien haben ENMIGRAW Niger von ihren halb zerfallenen Brunnen berichtet und unsere Hilfe erbeten. Embelwa hat einige dieser Ziehbrunnen besichtigt und hat den ausgewählt, der eine Sanierung am nötigsten hat. Diese Arbeit wäre am Oktober/November geplant, doch die Regenfälle haben unsere Vorarbeiten vorläufig gestoppt.
In den kommenden News hoffe ich, über diese Sanierung berichten zu können – denn Zugang zu sauberem Wasser ist die Basis für ein gesundes Leben! 


Im Dezember wird Mouhamed in den Niger reisen, um unsere diversen Projekte zu besuchen und zu begutachten. Entscheidend für uns ist, wie die Projekte konzipiert und umgesetzt wurden. Ist es gelungen, die betroffene Bevölkerung mit einzubeziehen und ihre Bedürfnisse und Prioritäten umzusetzen? Müssen wir etwaige Anpassungen vornehmen? All das sind Fragen, die wir uns – auch als kleine Organisation – oftmals stellen. Denn die Spenderinnen und Spender wollen mit gutem Grund wissen, wo ihr Geld verwendet wird und wie wirksam ein Projekt ist.